Profitcenter
für Gründungsvorhaben
Fakten, Daten, Zahlen, Ausblick
Ein
wichtiger Bestandteil der Bielefelder Unternehmensschmiede war das
Profitcenter-Modell, das als Projekt innerhalb des hochschulnahen “Instituts für
Innovationstransfer an der Universität Bielefeld GmbH” (IIT GmbH) angesiedelt
war. Es ermöglichte Absolventinnen und Absolventen, Studierenden und Beschäftigten
von Universität und Fachhochschule, Erfahrungen in Branchen zu sammeln und sich
professionell auf eine Selbständigkeit vorzubereiten. Mit einem Profitcenter
innerhalb der IIT GmbH konnten potentielle Gründerinnen und Gründer ihre Geschäftsidee
unter realen Marktbedingungen testen, bevor sie ein eigenes Unternehmen gründeten.
In dieser Phase wurden sie von der IIT GmbH in den Bereichen Marktanalyse,
Marketing, Vertrieb, Geschäftsplanerstellung und Versicherung sowie
Rechnungswesen unterstützt.
Ein
weiteres Sprungbrett in die Selbständigkeit stellte der Inkubatorraum im
Bielefelder Technologiezentrum dar: Der "Brutkasten" in Form eines Büros
mit den infrastrukturellen Nutzungsmöglichkeiten des Zentrums an der Meisenstraße
stand Gründungsvorhaben aus dem Hochschulbereich für die Anlaufphase zur Verfügung.
Die beiden Büros wurden in Kooperation mit der städtischen WEGE mbH und dem
Technologiezentrum eingerichtet.
In
diesem vom Wirtschaftsministerium des Landes NRW sowie von der Sparkasse
Bielefeld und Sparkasse Herford geförderten Gründungsprojekt waren im Zeitraum
1997 bis 2000 77 Gründer/innen in 41 Profitcentern aktiv. Es entstanden
14 Gründungen (mehrheitlich im Team), 9 Gründungen sind in Vorbereitung.
Auf der Suche nach regionalen Lösungen zur Gründungsförderung hat die EU das Bielefelder Modell an erste Stelle von 72 eingereichten Vorschlägen gesetzt. Die gesammelten Erfahrung werden nun im Rahmen des EU Projekts "USINE" (University start-up of international Entrepreneurs) an die Ecole Polytechnique in Paris und die Universidad Politecnica de Valencia übertragen.
Beispiele
Mitte
der 90er Jahre als Profitcenter in der IIT GmbH gegründet, gilt die AMMMa AG
als beispielhaft für die Förderstrukturen für Existenzgründungen am
Hochschulstandort Bielefeld. Von Studierenden, Absolventen, Doktoranden und
Professoren der Universität Bielefeld initiiert, hat sich das Unternehmen mit
den Aufgaben seiner Gründer im Rahmen von Diplom-Arbeiten, Promotionen und
Forschungsprojekten und durch
Nutzung des Förderprogramms der Bielefelder Unternehmensschmiede weiter
entwickelt.
Aus dem kleinen Multimedia-Anbieter ist eine Aktiengesellschaft mit vier Geschäftsbereichen rund um die Unternehmensberatung und Vermittlung multimedialen Know-hows gewachsen. Zur Dienstleistung gehören heute innovative Wissens-Managementsysteme (nach dem "Bielefelder Modell der Wissensorganisation" von Professor Dr. Norbert Meder), Redaktions- und Informationssysteme, die Gestaltung und Betreuung von Internet-Auftritten sowie eine Akademie für Informationstechnologie-Schulungen. Durch die Ausgründung aus der Hochschule machen die 13 Aktionäre der AMMMa AG wissenschaftliche Forschungsergebnisse und aktuelle Methoden der Medienpädagogik der Industrie und Wirtschaft zugänglich.
Das
Institut für Projektmanagement, Markt- und Meinungsforschung, kurz IPMM, ist
Partner für innovative und professionelle Lösungen in den Bereichen
Kundenbindungsmanagement, Markt- und Meinungsforschung sowie Projekt- und
Konfliktmanagement. Als ausgegründetes Profitcenter der IIT GmbH ist es als GbR
im Technologiezentrum Bielefeld angesiedelt.
Das an der Fakultät für Soziologie entstandene Gründungsprojekt bietet seinen Kunden einen Fullservice von der Marktanalyse bis zur Marktstrategie an. Zu seinen Kunden zählen u.a. die VW AG oder das Messezentrum Bad Salzuflen. Außerdem bietet IPMM Seminare mit Themen wie z.B. Online-Marktforschung oder Konfliktmanagement für Unternehmen an.
Grundlage des Profitcenters LoGiSch-Lernsysteme (die Buchstabenkombination steht für die Gründerinitialen) war das in den 90er Jahren an der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld entwickelte Multimedia-Produkt ViSeL, eine Lern-Software für den bio-technologischen Bereich. Das Virtuelle Sequenzier-Labor (ViSeL) erlaubt eine Einführung in die Gen-Analyse, in die DNA-Sequenzierung zur Entschlüsselung der Erbsubstanz. Das Computer-based-Training bietet Module zur Aneignung theoretischer Grundlagen und zur praktischen Anwendung. Zielgruppe sind Studierende, Schülerinnen und Schüler der Oberstufen sowie Aus-zubildende im Laborbereich. Die Software wurde mit dem Förderpreis der LearnTec, Messe für Lern-Software des Bundeswirtschaftsministeriums, ausgezeichnet.
Anfang
2000 wurde das WellnessInstitut gegründet. Dessen Geschäftsidee war zuvor im
Rahmen eines Profitcenters in der IIT GmbH entwickelt worden. Das
WellnessInstitut organisiert für Firmenkunden sowie privatwirtschaftlich
arbeitende Sport- und Gesundheitseinrichtungen “Wellnessevents”.